Unseren European Monday am 3. April widmeten wir historischen Europaideen. Als Expertin hatten wir Frau Professor Dr. Anita Ziegerhofer, Historikerin am Institut für Rechtsgeschichte der Universität Graz, zu Gast. Im Mittelpunkt ihres Vortrags standen unterschiedliche Ideen zur Einigung Europas vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Wir starteten mit einigen frühen Konzepten, die noch relativ wenig mit unserer heutigen Vorstellung eines vereinten Europas zu tun haben, wie von Georg von Podiebrad (König von Böhmen) oder Dante Alighieri. Wir fuhren chronologisch fort und diskutierten u. a. den Vorschlag eines „Europäischen Parlaments“. Eingebracht wurde diese Idee von William Penn. Er ist uns vor allem in seiner Rolle als Gründer des, nach ihm benannten, US-Bundesstaates Pennsylvania geläufig. Frau Professor Ziegerhofer behandelte mit uns auch die ersten Ideen zu den „Vereinigten Staaten von Europa“, die aus dem 19. Jahrhundert stammen. Für uns, als JEF Steiermark, waren aber die Ideen aus dem 20. Jahrhundert von besonders großem Interesse. Einerseits die „Paneuropa-Idee“ aus den 1920er-Jahren und andererseits die Ideen der Widerstandskämpfer:innen gegen den Faschismus und Totalitarismus aus den 1940er-Jahren. Das wegweisende „Manifest von Ventotene“ von Altiero Spinelli und Ernesto Rossi entstand im Jahr 1941. Es gab u. a. den Anstoß für die Europa-Bewegung der Nachkriegszeit. Im Zuge dieser Initiative aus dem Widerstand wurden auch die (Jungen) Europäischen Föderalisten gegründet. Wir bedanken uns bei Frau Professor Ziegerhofer für den Vortrag, die anregende Diskussion und freuen uns auf den nächsten European Monday am 1. Mai 2023!

Dieses Projekt wurde vom Land Steiermark – Gesundheit, Pflege, Sport und Gesellschaft finanziell unterstützt.